Allgemeines über Taekkyon
Song Dok-Ki, der aktivste Überlieferer des Taekkyon (∗1893 †1987)
Literatur über das Thema „Taekkyon” ist unseres Wissens derzeit, bis auf kurze Prospekte, nur in koreanischer Sprache erhältlich.
Warum macht man im Taekkyon immer „ick-eck”?
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Dieses „Geräusch” ist der sogenannte „Ki-Hap”, was übersetzt „Energie sammeln” bedeutet.
Oft sagt man schlicht „Kampfschrei”, was allerdings sehr vereinfacht ist.
In vielen Kampfarten gibt es einen Ki-Hap (jap. „Ki-Ai”), jedoch ist der Taekkyon Ki-Hap sehr speziell und in dieser Form einzigartig:
Im Grundtechniktraining der Taekkyon-Stile, die durch Shin Hanseung beeinflusst wurden, wird der Ki-Hap ständig geübt,
indem man ihn bei jedem Schritt und jeder Technik benutzt. Etwa alle ein bis zwei Sekunden hört man also ein
(je nach Situation mehr oder weniger lautes) "Ick!" oder "Eck!". „Eck” ruft man bei weniger akzentuierten Techniken oder Schritten,
während man das „ick” bei betonten Bewegungen benutzt.
In den Stilen, die von Shin nicht oder nur wenig beeinflusst wurden,
wird viel seltener "ick!" gerufen, während "eck" gar nicht vorkommt.
Bei besonders kraftvollen Techniken ruft ein Taekkyonin „icko” mit einem offenen
„Ô”, häufig auch „icku”.
Ki (auch Gi, chinesisch Qi oder Chi) ist dabei die "Lebensenergie, die in asiatischer Medizin und Philosophie eine große Rolle spielt.
Dieser Aspekt im Taekkyon deutet darauf hin, dass die alten Koreaner Meditationstraining bzw. Medizin und Kampftraining zusammen betrieben haben,
oder dass diese kulturellen Bereiche nicht getrennt betrachtet wurden. Auch heute noch sind diese Konzepte und Ideen in der koreanischen Alltagskultur
überall zu finden.
Weil man beim Ki-Hap die Bauchmuskeln unterhalb des Bauchnabels anspannt, wird das dort liegende "Zinnoberfeld"
(kor. „Dan-Jon”) stimuliert, was sich positiv auf die Gesundheit auswirken kann.
Im Bild ist das Zinnoberfeld die zweite Blume von unten, also das 2. Chakra.
Darüberhinaus erinnert das "ick" auch an das deutsche „Hau-Ruck!”. Ein Laut also, der einfach dann gemacht wird,
wenn man sich anstrengt und eine gewisse Kraft braucht.
Im (Wett-)Kampf wird in allen Verbänden nicht vorgeschrieben, wann ein Ki-hap erfolgen soll.
Er wird hier nur bei besonders starken Techniken und vergleichsweise selten angewendet.
HR
Kann jeder Taekkyon machen?
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Grundsätzlich ja.
Taekkyon ist unter Frauen und Männern gleichermaßen beliebt,
kleine Kinder können es ebenso betreiben wie ältere Menschen und alle dazwischen natürlich auch. Der Überlieferer des TN, Song Dokki, lehrte noch in den 1980er Jahren- er wurde 1893 geboren und war zu dieser Zeit also 87 und älter.
Natürlich können Senioren keine so athletischen Sprünge wie Jugendliche ausführen. Die Mehrheit der TN-Techniken sind aber für den Bewegungsapparat in jedem Alter möglich und vor allem sehr gesund.
Bei jeder körperlichen Betätigung muss man jedoch darauf achten, individuell auf den Menschen einzugehen. Auch Taekkyon kann schlecht gelehrt werden, so dass es eher schadet als nützt.
Bei Vorerkrankungen oder besonderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen muss im Einzelfall entschieden werden, ob Taekkyon betrieben werden kann.
In vielen Fällen kann es jedoch sogar als Therapie eingesetzt werden.
HR
Warum ist Taekkyon so tänzerisch?
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Taekkyon hat sich im Verlauf einer recht langen Zeit entwickelt. Daher gab es keinen „Erfinder”, der sich mit dem tänzerischen Element im TN etwas bestimmtes gedacht hat.
Dieses Phänomen ist wohl vergleichbar mit der Evolution von Tieren; so kann oft auch nicht gesagt werden, warum ein Tier ausgerechnet die eine und nicht die andere Farbe oder Form hat.
Was man jedoch sagen kann, ist, dass das Tanzen sehr zur Entspanntheit des Taekkyon-Spielers führt. Diese innere Lockerheit wiederum kann bestimmte Vorteile für das Kämpfen haben.
Vieles im Taekkyon ähnelt dem koreanischen Maskentanz („Tal-Jum”). Vielleicht hat einmal jemand bei der Ausübung dieses Tanzes Tritte oder andere Kampftechniken eingebaut und bemerkt, dass sich die zwei Dinge gut kombinieren lassen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit haben sich Maskentanz und Taekkyon gegenseitig beeinflusst.
Außerdem gab es zu Song’s Zeiten die Regel im Wettkampf, dass man ein Bein nach vorne zum Gegner stellen muss (diese Regel exisitert wie alle überlieferten Regeln und Techniken immer noch). Um hierbei nicht statisch zu werden, wird das Bein gewechselt, was an sich schon tänzerisch wirkt.
HR
Wird Taekkyon zu Musik trainiert?
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Manchmal ja, es ist aber nicht die Regel. Während Wettkämpfen wird eher keine Musik gespielt.
Es gibt allerdings koreanische Trommel-Volksmusik, die - je nach Empfinden - sehr gut zum Taekkyon passt. Diese Musik heißt "Samulnori" und hat eine äußerst komplexe Rhythmik.
- Sa = vier
- Mul = Trommel
- Nori = Ding
Das Instrumentarium besteht also aus vier verschiedenen Schlaginstrumenten. Dazu eine Erläuterung aus http://www.samulnori.de/haupt.htm (über: Allgemein -> Instrumente):
" Die Zusammenstellung der Instrumente ist nicht zufällig gewählt. Aus dem Glauben heraus, dass es dem Menschen, so wie dem Reis nur mit Hilfe der Natur wohl wachsen kann, nur in Harmonie mit Himmel und Erde wohl ergehen wird, ist auch das Zusammenspiel dieser Instrumente eine Zusammenführung von verschiedenen Elementen und damit eine Zusammenfürung von Himmel und Erde durch den Menschen.
Die Instrumente Kkwaenggari und Jing aus Metall stehen für den Himmel. Hingegen symbolisieren die Changgo und das Buk aus Holz und Fellen die Erde. Jedes Instrument einzeln wiederum steht für eines der vier Elemente "Blitz, Wind, Regen und Wolken", die zusammenwirkend die bösen Geister vertreiben und die guten herbeirufen, um das Wohl des Dorfes zu sichern und eine gute Ernte (= Wohlstand) zu ermöglichen.
Das Changgo wird als das "Melodieinstrument" bezeichnet, Buk als "Bassinstrument", das Jing gibt das Metrum und das treibende Kkwaenggari die Zeichen für Melodie- und Tempiwechsel. ... "
HR
Ist Taekkyon Kampfsport oder Kampfkunst?
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Wenn Kampfsport bedeutet, dass es Wettkampf mit Regeln gibt, und Kampfkunst definiert ist als „Alles ist erlaubt, es gibt keine Regeln”, dann ist Taekkyon beides.
(Definition nach Dr. Sportwiss. Ralf Pfeifer, http://www.arsmartialis.com)
Begründung: Es gibt im Taekkyon Wettkampf, und das mindestens seit 1846. Aber es existieren auch viele Techniken, die in diesem Wettkampf nicht angewendet werden dürfen, weil sie den Gegner sehr verletzen können (diese Technikgruppe heißt „Yaet-Bôb”).
Jedoch gibt es im Taekkyon auch Aspekte der Meditation und sehr akrobatische Sprünge, die weder der effektiven Anwendung „auf der Straße” noch dem Sieg im Wettkampf dienen.
Das eine, die Meditation, kann man genauso als Kunst auffassen wie das andere, die Sprünge - nur dass das eine mit dem Geist zu tun hat und das andere eine Bewegungskunst ist.
Dieser Umstand trifft auf viele Kampf…… zu, weshalb auf diesen Seiten als neutraler Begriff „Kampfart” benutzt wird.
Außerdem gibt es noch viele andere Definitionen, was Kampfsport und -kunst ist und nicht ist. Man ist sich im deutschen Sprachgebrauch nicht einig, was auch für die Verwendung eines neutralen Begriffes spricht. So werden Mißverständnisse vermieden.
Und übrigens: Ist wahrer Sport nicht auch Kunst?
HR
Ist Taekkyon esoterisch?
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Bewegungslehren sind grundsätzlich leer.
Zunächst einmal ist Taekkyon nur eine Bewegungslehre. Es kann für verschiedene Menschen verschiedene Türen öffnen.
In Korea wird Taekkyon meistens nicht mit Meditation verbunden. Es besitzt jedoch Verknüpfungspunkte dazu, wie alle Kampfarten.
Mit Taekkyon ist prinzipiell keinerlei geistige oder esoterische Lehre, Ideologie oder Transzendenz verbunden. Jedoch kann sie, ebenfalls wie alle Kampfarten, damit verbunden werden, was letztlich vom Einzelnen abhängt.
HR
Was bedeutet Taekkyon?
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Es ist nicht genau bekannt, wie das Wort „Taek-Kyon” entstand. Im 18. Jahrhundert nannte man es „Tak-Kyon”.
Dies könnte zurückzuführen sein auf das altchinesische „tiken” (=Tritt und treten) bzw. „tichien” (=treten).
Man vermutet momentan unter anderem folgende linguistische Entwicklung:
tichien → tiken → tikken → takken → takkyon → taekkyon
Ein auch heute noch gebräuchliches Synonym für Taekkyon ist „Bi Gag Sul”, was so viel wie „Technik des fliegenden Beins” heißt.
HR
Gibt es im Taekkyon Prüfungen oder einen schwarzen Gürtel?
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Vor der Renaissance des Taekkyon in den 1980ern gab es kein Prüfungssystem. Es gab auch keine einheitliche Kleidung und folgliche keine einheitlichen Gürtelfarben.
Meist war die Kleidung jedoch weiß und man trug einen normalen Han-bok (traditionelles koreanisches Alltagsgewand)
Seit den 80er Jahren gibt es Tendenzen dazu, im Taekkyon verschiedene Könnensgrade zu definieren.
Shin Han-Seung führte zunächst zwei Grade ein und nannte sie "dong" und "jjae". Die KTA unterschied zunächst „Kûp” und „Dan”, änderte dann aber die Bezeichnung „Kûp” in „Puhm” (auch „Poom”).
Es gab bis ins Jahr 2002 zwei Gürtelfarben: Weiß für die Kûp (heute Puhm) und blau ab 1. Dan.
Seit 2003 tragen Anfänger (!) (in der KTA) jedoch einen schwarzen Gürtel. Ab 1. Dan wird das Oberteil dann schwarz, der Gürtel jedoch orange.
In Deutschland werden in den meisten TN-Schulen traditionellerweise keine Prüfungen ausgerichtet und die Kleidung ist ebenfalls nicht (immer) einheitlich.
HR
Vergleich des Taekkyon von Song mit dem von Shin
Stand: Januar 2005
→ Wodurch unterscheidet sich das Taekkyon von Shin Han-Sûng von der überlieferten Variante?
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Vorwort
Song Dokki ist praktisch der einzige* Mensch, dem es zu verdanken ist, dass die Taekkyon-Techniken und detaillierte Informationen zum Kampfsport und -stil der letzten koreanischen Dynastie überliefert wurden.
Sein Stil steht für die Art und Weise, wie Taekkyon (TN) um 1900, also gegen Ende der Choson bzw. Yi Dynastie, betrieben wurde. Wir nennen diese Art und Weise den „Song-Stil”.
Nachdem die japanische Besatzung und der Koreakrieg beendet waren, fing Song in hohem Alter wieder an, Taekkyon zu unterrichten. Dabei war sein eifrigster Schüler Shin Han-Sûng. Dieser sah im Taekkyon einen wertvollen Teil koreanischer Kultur. Er entdeckte in den Bewegungen und Prinzipien Aspekte der universellen koreanischen Mentalität, die im Taekkyon „gespeichert” seien, da es sich über lange Zeiträume (mindestens 200, vermutlich jedoch über 500 oder gar 1000 Jahre) in Korea entwickelt hat. Dabei sind Einflüsse von den umgebenden Kulturen nicht ausgeschlossen, jedoch bislang noch nicht entdeckt worden.
Die Bedeutung des „Shin-Stils” für das Verständnis der heutigen Taekkyon-Stile ist sehr relevant, da der Stil des größten Verbandes, der KTA, eine Mischung zwischen dem Song- und dem Shin-Stil darstellte (heute, sind wiederum weitere Entwicklungen weg von beiden Stilen zu beobachten), während die KTTA zum größten Teil Shins Stil folgt. Ein weiterer Verband, die KTK, möchte den Song-Stil weiterführen. Es gibt jedoch mindestens einen Aspekt an ihrem Training, der dieses Ziel in Frage stellt.
Shin und Song starben im selben Jahr (1987). Shin soll an Krebs gestorben sein. Er soll sehr darunter gelitten haben, dass sich seine Schüler zerstritten hatten und einer sogar einen eigenen Verband gründete. Dies war das Gegenteil von dem, was Shin erreichen wollte: Er sah im Taekkyon eine Möglichkeit, Frieden zu verbreiten; dabei strebte er selbst nach Erleuchtung. (Diese Umstände sind mir aus einem Gespräch mit einem Meditationsmeister und Bekannten von ihm, Herrn Lee Ilchi, bekannt.)
Shin lernte alles, was Song konnte, gab Taekkyon jedoch in gewisser Hinsicht ein neues Gesicht, indem er ein eigenes Lehrsystem schuf. Wir nennen dieses Taekkyon den „Shin-Stil”. Sein Lehrer war offenbar mit dieser Interpretation einverstanden; generell schien Song nicht sehr strikt in der Auslegung seines Sports/seiner Kunst gewesen zu sein.
Song hatte noch weitere Schüler neben Shin, jedoch war zunächst keiner so aktiv. Diese Zeit, etwa ab Mitte der 1970er Jahre bis 1987, ist die Renaissancezeit des Taekkyon.
Herr Michael Pederson, der in Korea lebt und aktiv Taekkyon betreibt, stellte mir sehr viele Informationen in englischer Sprache zur Verfügung, die den Unterschied zwischen Songs und Shins Stil beschreiben.
Seine Quellen sind verschiedene koreanische Bücher über Taekkyon sowie Erfahrungen in verschiedenen Taekkyon-Verbänden in Korea sowie zahlreiche Videos der beiden Meister.
An dieser Stelle möchte ich ihm meine große Dankbarkeit für seine Informationen aussprechen. Ich habe sie übersetzt und mit einigen Anmerkungen versehen, so dass sie allgemein verständlich sind.
*) Neben Song fand man nach der japanischen Besatzung nur noch Kim Hong-Shik, der Taekkyon konnte. Er war nicht so aktiv bei der Überlieferung wie Song, hat jedoch Shin bei der Registrierung von Taekkyon bei der koreanischen Regierung als „Kulturelles Erbe Nr. 76” geholfen.
Übrigens hat auch Song in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg und dem Koreakrieg offenbar keinerlei Anstalten gemacht, Taekkyon zu überliefern.
HR
Vergleich
...allgemein:
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Zu Songs Zeiten gab es keinen strukturierten Lehrplan. Natürlich gab es daher auch kein Graduierungssystem. Ebenfalls gab es keinerlei strukturiertes Training. Einige Lehrer hatten große Gruppen von regulären/regelmäßigen Schülern, aber die meisten TN-Spieler scheinen von verschiedenen Leuten oder durch Beobachtung von Wettkämpfen gelernt zu haben.
Daher gab es keine Meister-zu-Schüler Linien, die weitergeführt hätten werden können. Das Training scheint eine Art kommunale oder öffentliche Sache gewesen zu sein.
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Shin hat keine Techniken hinzugefügt. Ausschließlich Techniken von Song wurden behalten.
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Allerdings fand Shin neue Technikkombinationen und betonte jene, die er für wichtig hielt. Besonders in Bezug auf „Hwalgejit” oder deceptive Hand- und Armbewegungen.
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Vor 1910 war TN im normalen Volk populär. Es war im Gebiet des heutigen Kyonggi-Do (der Region um Seoul) verbreitet.
...Details:
Song | Shin |
TN wird primär als Spiel gesehen, allerdings mit Anwendungsmöglichkeiten für den realen Kampf. |
TN wird primär als Kampfkunst („martial art”) gesehen, welche als Spiel („game”) geübt werden kann. |
Techniken
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Song | Shin |
Es existieren keine Formen. Die Spieler demonstrierten ihre Techniken zwischen den Wettkampfrunden um mögliche Gegner einzuschüchtern. Dies nannte man „Bon Dae” |
Es existieren Formen, die Shin „Bon Dae” nennt.
Bon Dae buigi besteht aus zwei Teilen:
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Ap-aet-gÔri 8-madang.
Diese ist eine lange Form, bestehend aus etwa 80 Techniken. Sie enthält fast alle Techniken von Shins System. Sie hat acht Unterteile.
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Dui-aet-gÔri 4-madang
Diese ist eine kürzere Form, welche mehr die schwierigen Techniken trainiert. Sie hat 4 Unterteile.
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Benutzte meistens einfaches Hwalgejit. |
Betonte Hwalgejit stark. Die Spieler mussten eine Art des H. ständig benutzen. |
Grundschritt als Winkel (Wie die Arme eines V) |
Grundschritt nach Vorne (Wie der Punkt eines V) |
Keine formalisierten Partnerübungen. Allerdings lehrte Song zwei Arten von Partnerübungen, eine scheint wie Ein-Schritt-Sparring gewesen zu sein. |
Vier Partnerübungen:
- Makeum-jil
- Eoreo-maegigi
- Maju-chagi
- Maju-guri
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Keine systematisierten Trainingsmethoden der Grundtechniken (inkl. Yaet-BÔb) |
Standardmethoden für die Grundtechniken. |
KyÔlyÔn Taekkyon ist der Name eines Wettkampfs im großen Stil zwischen zwei Dörfern. „Yaet-BÔb” bedeutet Techniken, die zum Kampf benutzt wurden. Er benutzte nie den Begriff „Seogi-Taekkyon” |
KyÔlyÔn Taekkyon bedeutet Taekkyon für den Kampf. Der Ausdruck „Yaet-BÔb” wird nicht benutzt. Er führte das Wort „Seogi-Taekkyon” für Taekkyon als Spiel ein. |
Keine formale Unterteilung der Techniken in „hart” und „weich”, obwohl gewisse Techniken (Yaet-BÔb) trainiert aber nicht oft im Wettkampf benutzt wurden (z.B. der Fronttritt zum Bauch) |
Präzise Unterteilung und Abgrenzung von Spiel- und Kampftechniken. |
Für Anfänger bewegt sich die Taille beim Schreiten nicht in Relation zum Oberkörper. Der Oberkörper bleibt aufrecht. Dies ist möglicherweise sicherer.
Fortgeschrittene Spieler können die Taille nach außen biegen.
Dies sind Vermutungen, Song scheint jedoch beide Arten benutzt zu haben (Wie in einem Video zu sehen ist). Allerdings benutzt der Verband, der behauptet, Songs Stil präzise zu folgen nur den ersten Stil (ohne Taillenbewegung)
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Die Taille bewegt sich beim Schreiten/Steppen immer in Relation zum Oberkörper; dies führt zu einem eleganteren Aussehen des Tanzschritts. (Fortgeschrittene Version von Song)
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Keinerlei Waffen |
Shins Schüler Jung Gyong Hwa, der die KTTA gründete, führte Techniken mit einem kurzen Stock ein. |
Wettkampf
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Song | Shin |
Um einen Wettkampf (WK) zu gewinnen, muss man den Gegner in einer beliebigen regelgerechten Art und Weise zu Fall bringen oder ihn mit dem Fuß am Kopf/Gesicht treffen. |
Es gibt zwei Arten von WK:
- Daeguri - hier ist das Ziel ausschließlich, den Gegner zu Fall zu bringen.
- Matseogi - Dis ist identisch mit der Song-Variante
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Gewaltsamer als Shins System (obwohl Song kaum gekämpft hat, als er Shin unterrichtete); Vollkontakttritte zu den Beinen waren genauso erlaubt wie gewissen Arten von Handschlägen; allerdings war die Rolle des Taekkyon primär die eines Spiels, wie Ringen oder Boxen. |
Weicher, nur Drucktritte zu den Beinen erlaubt. |
Keine kodifizierte Regeln für den Wettkampf; üblicherweise kämpfte der Gewinner eines Kampfes weiter, bis er entweder verlor oder ungefähr sieben Gegner besiegt hatte. Danach kämpfte er gegen andere, die die selbe Anzahl an Wettkämpfen gewonnen hatten. Es war also ein einfaches Eliminationssystem. |
Spezielle Regeln für den Wettkampf, Zeitbegrenzungen, Gewichtsklassen und Rundenzahlen eingeschlossen; das zwei-Teams-System wird beibehalten. |
Philosophie
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Song | Shin |
Keine Philosophie im eigentlichen Sinne, da niemand TN erfand oder es reformiert hatte. Es hatte sich einfach mit der Zeit entwickelt und trug daher gewisse Eigenschaften des koreanischen Volkes.
Man findet besonders „kommunale Agrarwerte” von Bauern.
Z.B. war es nicht erlaubt, den Gegner so schwer zu verletzen, dass er nicht mehr arbeiten konnte.
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Die Philosophie von Kooperation und Koexistenz wird betont. |
MP