Geschichte
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Ein Ausschnitt aus dem unteren Teil des Gemäldes „Dae-Kwae-Do”, mehr zu diesem Bild unter der Frage „Seit wann gibt es Wettkampf im Taekkyon?”
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Wie alt ist Taekkyon?
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Taekkyon wurde nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt erfunden, sondern hat sich über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende entwickelt.
Die Quellenlange ist einerseits im Vergleich zu vielen anderen Kampfarten sehr gut, so dass auch die UNESCO davon überzeugt ist,
Taekkyon als Weltkulturerbe anzuerkennen. Andererseits
existieren nur wenig jahrhunderte alte Quellen, die eine Aussage darüber zulassen, wie lange genau es Taekkyon in der überlieferten
Form schon gibt. Fest steht, dass es über mehrere Generationen entwickelt und schließlich bis in unsere Zeit
überliefert wurde.
In der Joseon-Dynastie (1392 bis 1910) herrschte der Neokonfuzianismus als religiös-philosophische Lehre vor.
Die neokonfuzianischen Schreibkundigen und Gelehrten interessierten sich nicht sonderlich
für Kulturleistungen des Volkes, wie Taekkyon. In Korea wurde seitens der konfuzianischen Oberklasse
in all den Jahrhunderten der Schwerpunkt auf neokonfuzianistische Texte
und angrenzende Themen gelegt. Konfuzianer schrieben für und über Konfuzianer, weshalb es kaum Texte über Taekkyon gibt.
Nicht selten gehen außerdem über einen so langen Zeitraum Dokumente verloren, vor allem, wenn man bedenkt,
dass Korea von 1905 bis 1945 von Japan besetzt war und die Japaner damals versuchten, die koreanische Kultur auszulöschen.
Koreaner mussten beispielsweise japanisch sprechen, einen japanischen Namen annehmen und viele ihrer Bräuche wurden verboten.
Dann kam der Koreakrieg (1952 - 1955), in dem ebenfalls viel zerstört wurde.
Angesichts dessen ist die Quellenlage recht komfortabel. Da es sicher ist, dass Taekkyon von Generation zu Generation vererbt wurde,
erhielt Taekkyon am 29. November 2011 sogar von der UNESCO
eine Registrierung als offizielles immaterialles Weltkulturerbe, und zwar als erste Kampfkunst weltweit.
(sh. http://www.unesco.org/culture/ich/index.php?lg=en&pg=00011&RL=00452)
Es existieren eine Reihe von historischen Dokumenten sowie ein Foto und zwei Gemälde.
Bis ins Jahr 1446 benutzten die Koreaner ausschließlich chinesische Zeichen. Da kein Zeichen erfunden wurde,
dass für Taekkyon steht oder ausschließlich wie „Taekkyon” oder „Takkyon” ausgesprochen wird,
kann man also leider nicht wissen, seit wann das Wort existiert. Auch nach der Erfindung einer eigenen Schrift (dem "Hangeul")
benutzten die Gelehrten noch weitestgehend Chinesisch
In koreanischer Schrift (Hangeul) taucht das Wort erstmalig in dem Buch „Man-Mul-Bo” (auch „Jae-Mul-Bo”) auf,
das 1798 geschrieben wurde (zur Zeit des Königs Cheong-Jo).
Dort heißt es:
„Byeon und Subak sind Byeon, Gangnyeok ist Mu und all das wird
in Hangeul Takkyon genannt.”
Diese Quelle deutet darauf hin, dass verschiedene chinesische Zeichen seit einiger Zeit
wie „Takkyon” ausgesprochen wurden. Das Wort ist also sehr viel früher als
1798 benutzt worden (die Wortherkunft und Bedeutung ist nicht genau bekannt, es handelt sich um einen recht alten Begriff.)
Zuvor benutzte man, wie aus dem Jaemulbo hervor geht, in Texten über "Takkyon" die chinesischen
Zeichen für das Wort "Subak". Daher wissen wir, dass Subak mit Taekkyon identisch gewesen sein muss.
Es gibt noch einige ältere Dokumente,
in denen über Subak berichtet wird, u.a das "Goryeosa" aus dem 15. Jhd.:
"Der König kam, um ein Subak-Turnier anzusehen."
Im Jahre 1895 veröffentlichte der amerikanische Ethnograph Stewart Cullin ein Buch mit dem Titel "Korean games with notes on
the corresponding games of China and Japan", in dem auch Taekkyon beschrieben wird. Darin verwendet er eine sehr alte Umschrift der Hangeul-Buchstaben
ins Lateinische, so dass Taekkyon hier "Htaik-kyen" geschrieben wird. Das Kapitel über Taekkyon lautet:
XXXII. HTAIK-KYEN-HA-KI TRETEN (Fr. Savate)
Htaik-kyen-ha-ki ist ein Kampf zwischen zwei Spielern, hauptsächlich mit den Füßen.
Sie nehmen eine Position ein, in der die Füße nebeneinander stehen und sehen sich dabei an.
Jeder versucht, die Füße des anderen unter ihm weg zu treten.
Ein Spieler kann einen Schritt rückwärts tun, wobei er einen Fuß auf einen dritten Platz stellt.
Daher befinden sich seine Füße immer in einer von drei Positionen.
Einer der beiden beginnt mit einem Tritt zu den Beinen des Gegners.
Er bewegt dieses Bein zurück und tritt dann seinerseits.
Ein hoher Tritt ist erlaubt und wird mit den Händen gefangen.
Das Ziel ist, den Gegner zu werfen.
Dieses Spiel findet man auch in Japan, aber die chinesischen Arbeiter aus Kanton scheinen nicht vertraut damit zu sein.
("Korean Games", S. 39, Übersetzung von Hendrik Rubbeling)
Das komplette Werk ist unter
http://archive.org/details/koreangameswith01culigoog
zu finden. Der Originaltext des Kapitels lautet:
XXXII. HTAIL-KYEN-HA-KI KICKING (Fr. Savate)
Htaik-kyen-ha-ki is a combat between two players, chiefly with the feet.
They take their positions with the feet in a parallel stance, facing each other,
and each trys to kick the other's foot from under him.
A player can take one step backward with any foot to a third place.
His feet, therefore, always stand in one of three positions.
One starts with a kick at one of his opponent's legs.
The kicked opponent moves that leg back and then it is his turn to kick.
A high kick is permitted, and is caught with the hands.
The object is to throw the opponent.
This game also occurs in Japan, but the Chinese laborers from Canton do not appear to be familiar with it.
("Korean Games", S. 39)
1921 wird vom Dichter Choe Yeong-nyeon das "Haedong Jukji" geschrieben. Darin ist ein Gedicht und ein beschreibender Sachtext zu Taekkyon enthalten.
Taekkyon wird in diesem Gedicht "Bigaksul" (Bi Gak Sul) genannt, was wörtlich übersetzt "Technik des fliegenden Beins" heißt.
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Oft wird in Texten über die Geschichte koreanischer Kampfarten auch das Buch „Muyedobotongji” aus dem Ende des 18. Jahrhunderts als Quelle herangezogen. Dieses zeigt folgendes Bild:
Es wird stark bezweifelt, ob diese 24 Bewegungen eine bestimmte Kampfkunst zeigen.
Wie genau Taekkyon bzw. Subak vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden
aussah, weiß natürlich niemand genau. Schließlich wurden weder exakte Zeichnungen noch detaillierte Texte überliefert.
Offenbar gab es aber eine kontinuierliche Entwicklung, aus der schließlich das hervor ging, was uns Song Dokki und die anderen
Taekkyon-Meister überlieferten.
Nach 1945 lebten nur noch zwei bis drei Taekkyon-Meister aus der Joseon-Dynastie. Das Interesse an dieser Kampfart war
damals nicht besonders
groß und beinahe wäre sie für immer ausgestorben.
Am 26. März 1958 demonstrierten Song Dok-ki und Kim Seong-hwan Taekkyon auf der Geburtstagsfeier
des damaligen südkoreanischen Präsidenten Rhee Syng-man. Sie erhielten ein Honorar, aber Taekkyon erhielt durch die Demonstration
keinen besonderen Aufschwung. Dies mag auch damit zusammen hängen, dass bereits sechs Jahre zuvor, 1952, zu seinem
Geburtstag Tae Kwon Do (das
damals noch Gong Soo Do hieß) demonstriert wurde und Tae Kwon Do von da an durch die Rhee-Regierung
gefördert wurde.
1964 erschien ein Zeitungsartikel über Song Dok-Ki, 1971 ein zweiter. Durch letzteren wurde Shin Han-seung auf Song Do-ki,
den mittlerweile letzten lebenden Taekkyon-kkun aus der Joseon-Dynastie, aufmerksam.
Shin hatte in seiner Kindheit bzw. Jugend andere beim Taekkyon beobachtet, denn der Bruder seines Großvaters war ein aktiver
Taekkyon-Spieler. Später hatte Shin europäisches Ringen gelernt und da er sich an Taekkyon erinnerte, begann er
Nachforschungen.
Taekkyon war zwar am Ende der Joseon-Dynastie nicht sehr verbreitet, aber unter anderem in Seoul war es
ein fester kultureller Bestandteil. Song Dok-ki begann mit 12 Jahren und trainierte es bis er 19 oder 20 war, dann wurde es
von den Japanern verboten.
Natürlich verändert sich eine Sportart oder Kampfkunst mit der Zeit, wie sich auch Kultur insgesamt verändert.
Seit wann genau Taekkyon so aussieht, wie wir es heute kennen, wird wohl nie genau ergründet werden können.
Die Mitte des 19. Jahrhunderts reicht aber für ein Verständnis schon weitgehend aus.
HR
Warum starb Taekkyon beinahe aus?
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Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert war Taekkyon in Korea nicht mehr weit verbreitet.
Dazu kam, dass die japanischen Besatzer es während des 2. Weltkrieges verboten mit der Begründung,
es sei eine Aktivität, „die gute Sitten und Bräuche verletzt”.
Die gewaltsame Besatzung Koreas dauerte ca. 35 Jahre. Nach der Befreiung Koreas gab es zunächst keinerlei
Aktivitäten, Taekkyon wieder bekannt zu machen. Nur Song Dok-ki und einige weniger andere Männer sowie Kinder
praktizierten Taekkyon in der Gegend des Kyongbuk-Gung (Königspalast).
Im Jahre 1971 erschien schließlich der Zeitungsartikel über Song Dok-ki, worauf hin Shin Han-seung
seinen Taekkyon-Unterricht bei Song Dok-ki begann.
Song, Dok-Ki (*1893 †1987) und Kim, Hong-Shik (*1891 †20. August, 1984)
Besonders durch Song, Dok-Ki (unten ein Photo mit seinem engagiertesten Schüler Shin, Han-seung (*1928 †1987) )
wurde Taekkyon wieder verbreitet.
Shin Han-seung setzte sich dafür ein, dass Taekkyon als
"intangible cultural asset" (immaterielles Kulturgut) Nummer 76 von der koreanischen Regierung
ausgezeichnet wwurde. Diese Registrierung wurde offiziell am 1. Juni 1983 vorgenommen. Dieser Titel, den in Korea
bisher nur Taekkyon als Kampfkunst erhielt, war auch eine Voraussetzung für die Registrierung als UNESCO-Weltkulturerbe.
In einer früheren Version dieses Textes (aus dem Jahr 2003) hieß es, dass erst in den 1980er Jahren wieder
zwei Männer auftauchten, die Taekkyon beherrschten. Das war ein Irrtum, der auf Übersetzungsprobleme aus dem
Koreanischen zurück ging. Außerdem wurde als Datum des Fotos der beiden Kinder fälschlicher Weise das Jahr 1910 (statt 1890) angegeben.
Ich bitte diese Fehler zu entschuldigen.
HR
Seit wann gibt es Wettkampf im Taekkyon?
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Die bekannteste Quellen, die Taekkyon-Wettkampf illustrieren, sind zwei Gemälde:
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1. Das „Dae-Kwae-Do”, gemalt von Yu, Sôk (*1827 †1873). Dieser war ein Maler des königlichen Hofes. Das Gemälde entstand 1846. Es zeigt oben Ssireum (trad. koreanisches Ringen) und unten Taekkyon bei einem Volksfest. Der Tanzschritt ist deutlich zu erkennen, auch die Armhaltungen sind typisch:
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2. Das Bild „Pung-Sok-Do-Cheop”, gemalt von Kim, Jun-Keun, alias Kisan (*???? †????). Das genaue Entstehungsdatum ist nicht bekannt, jedoch wird das 19. Jahrhundert genannt:
Außerdem wird 1890 wird von einem Missionar ein Photo von zwei Taekkyon-spielenden Kindern aufgenommen, auf dem deutlich der Tanzschritt mit der vorgebeugten Hüfte zu erkennen ist.
Allerdings ist unklar, ob es sich um eine Wettkampfszene handelt.
Der Photograph ist namentlich unbekannt. Er stammte aber aus Europa, lebte eigentlich in Japan und war auf einer Reise in Korea.
Ihm war nicht genau bekannt, was er da fotografierte und beschrieb ein „Kinderspiel”.
Das Photo wurde in einem privaten Haus aufgenommen, kurz bevor Taekkyon von den Japanern verboten wurde:
HR
Woraus und wie hat sich Taekkyon entwickelt?
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Taekkyon wurde nicht „erfunden”, sondern hat sich über einige Jahrhunderte hin in Korea entwickelt.
Es ist unbekannt, ob es konkrete Vorgänger hatte oder ob es nicht-koreanische Einflüsse gegeben hat.
Die Techniken und Prinzipien des Taekkyon lassen jedoch auf keine Verwandtschaft zu anderen bekannten Stilen schließen,
denn Ähnlichkeiten zu chinesischen oder anderen (modernen) koreanischen Kampfarten fehlen fast völlig.
Taekkyon soll früher vom koreanischen Militär benutzt worden sein,
dann aber von der Oberschicht fallen gelassen und im Volk an Popularität gewonnen haben.
Im Taekkyon von Song Dôkki existiert eine Technikgruppe (Yet-Beop),
die vielleicht ein Überrest dieser militärischen Zeit ist, da diese Techniken recht brutal sind.
"Yet" bedeutet nämlich "alt" und "beop" bedeutet "Technik". Diese gefährlicheren, harten Techniken
werden also als "alt" angesehen, was darauf schließen läßt, dass sie älter sind als
die weicheren und daher aus militärischen Zeiten stammen könnten.
Weil einige deutliche Ähnlichkeiten zum koreanischen Maskentanz
(„Tal-Jum”) existieren, kann man davon ausgehen, dass es eine Verwandschaft dieser beiden Bewegungsarten gibt
und dass es (vermutlich gegenseitige) Beeinflussung gab.
Ebenso existieren einige Parallelen zur koreanischer Bauchatmung
(„Dan-Jôn Ho-Hûp”) bzw. Meditation („Dahn-Hak”) Auch hier hat es wohl kulturellen Austausch gegeben.
HR
Ist Taekkyon der Vorfahre des Taekwondo?
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Von einigen Vertretern des Taekwondo (nicht von allen!) wird dies behauptet. Taekkyon-Vertreter verneinen eine Verwandschaft. Wie kann man denn nun herausfinden, was richtig ist? Und wozu ist die Antwort überhaupt wichtig? Forscht man ein wenig nach, so lernt man sehr interessante Dinge über die Menschen und Geschichte, die in keinem Schulbuch stehen. Daher hier nur eine kurze Darstellung, denn entdeckendes Lernen ist immer noch das beste.
Hier gibt es zwei Ansätze (vielleicht gibt es noch mehr?) und wir wollen hier eine Antwort versuchen. Grundsätzlich müssen Sie sich aber natürlich Ihr eigenes Urteil bilden.
Wir möchten lediglich nicht, dass Taekkyon und Taekwondo gleich gesetzt werden, denn das entspricht nun wirklich nicht der Wahrheit und macht es uns schwerer, Taekkyon bekannt zu machen.
Häufig liest man in Darstellungen der Geschichte des Taekwondos auch, dass Taekkyon eine Art "unterentwickelte Vorstufe" oder ein "Vorläufer" des Taekwondos war. Taekwondo ist definitiv keine Weiterentwicklung des Taekkyon, sondern stellt einen ganz eigenen Entwicklungsstrang dar, der neben dem Taekkyon existiert.
<< 2005-04-03
Hier unsere Version:
1. Der geschichtliche Ansatz.
Taekwondo wurde hauptsächlich von dem koreanischen General Choi Hong-Hi (∗9.November 1918 †15.Juni 2002) entwickelt. Diese Tatsache wird aus politischen Gründen aber von Süd-Koreanischer Seite verschwiegen. Im Jahre 1955 schließlich wurde (ebenfalls maßgeblich durch General Choi) der Name „Tae-Kwon-Do” festgelegt.
Damals erinnerte man sich daran, dass es einst „Taek-Kyon” gegeben hat und beschloss, die neue Kampfart, die fast nichts mit dem traditionellen Taekkyon zu tun hat, ähnlich zu benennen.
Denn "Taekwon" und "Taekkyon" werden von Koreanern - und auch oft von Deutschen - sehr ähnlich ausgesprochen.
Choi hat laut eigener Aussage in Japan Karate gelernt. Er soll auch Taekkyon gelernt haben und den „schwarzen Gürtel” erreicht haben. Dies jedoch kann nicht sein, da es bis in die 1980er Jahre kein Prüfungssystem im Taekkyon gab.
Einen „schwarzen Gürtel” im Sinne einer Bestätigung des Erreichens eines bestimmten Grades gibt es im Taekkyon übrigens immer noch nicht.
Aus diesem Grund (oder besser „Gerücht”, denn es sind uns keinerlei Beweise für die Verbindung von Choi und Taekkyon bekannt) wird oft behauptet, dass Taekwondo eine Mischung aus Karate und Taekkyon sei.
2. Der technische Ansatz
Die einzige Gemeinsamkeit der beiden Kampfarten ist, dass in beiden die Beine benutzt werden und relativ viele Sprünge vorkommen. Die Art und Weise, wie man tritt und springt ist jedoch vollkommen unterschiedlich.
Es gibt technischerseits keine weiteren Parallelen oder Gemeinsamkeiten. Der Taekkyon-Grundschritt ist im Taekwondo nicht vorhanden und Taekkyon hat im Gegensatz zum TKD fließende Hand- und Fußtechniken. Auch die Fußstellungen sind nicht vergleichbar.
Taekwondo hat sich in seiner jungen Geschichte rasch verändert und in verschiedene Stile aufgespalten. Besonders, wenn man traditionelle (bzw. ursprüngliche) Taekwondo-Stile mit dem Taekkyon vergleicht, fallen die Unterschiede und Gegensätzlichkeiten in der Bewegungslehre ins Auge. Die moderne, olympische Version des Taekwondo besitzt allerdings etwas mehr Ähnlichkeit zum Taekkyon, wenn auch die Unterschiede immer noch stark dominieren.
<< 2005-04-03
Taekkyon wurde am 01. Juni 1983 von der koreanischen Regierung der Titel „intangible cultural asset No. 76” (= immaterielles Kulturgut Nr. 76) zugesprochen.
Taekwondo konnte eine solche Registrierung trotz der Bemühungen der TKD-Gemeinde nicht erhalten, da geschichtliche Nachweise fehlen.
Jedoch wird immer noch (Stand: März 2004) von der World Taekwondo Federation behauptet, dass Taekkyon und sogar Song Dokki etwas mit Taekwondo zu tun hätten.
Taekwondo stammt zu viel größerem Teil vom Karate ab, als von irgendwelchen anderen Kampfarten. Karate wiederum wurde selbst erst 1921 von Okinawa nach Japan importiert, nachdem es die Okinawaner jahrhundertelang behütet hatten.
Das sogenannte „Okinawa-Te” wiederum ist laut Budostudienkreis Bensheim eine Mischung aus dem okinawanischen „Te” und chinesischen Kung-Fu-Stilen.
Eine wissenschaftliche, geschichtliche Untersuchung über die wahren Ursprünge des Taekwondo ist zu finden unter: http://www.argedon.de/akka/t_lehre/his_k.htm.
HR